Montag, 7. November 2016

Dritte zieht Löwen den Zahn...

Die Dritte lehnte sich vor dem Spitzenspiel gegen den LFV Sachen Leipzig in den sozialen Netzwerken weit aus dem Fenster. 6 Siege in Folge gaben uns das Selbstvertrauen, dass wir gebraucht haben, um uns in den Käfig des Leutzscher Löwen zu wagen. Fast täglich brachte man kleine Spitzen Richtung Wochenende um das Interesse an dem Spiel etwas zu erhöhen. Den Löwen jagen... Ihm den Zahn ziehen... Die Dritte war mutig, blieb aber hoch konzientriert.


Die Dritte musste im Vorfeld auf PJ, Pierre und Maik verzichten, die vorallem für Erfolg und eine Menge Startelfeinsätze stehen. Die Sorgenfalten von Trainer Strohm sollten aber auch nach der Absage von Falko noch am Spieltag, aus privaten Gründen, nicht größer werden. Sein Vertrauen in die Spieler, die im Kader standen war zu groß. So wurden Wolfi, hinten links, und Nico, im rechten Mittelfeld, ins kalte Wasser geworfen. Und das gegen den Tabellenführer. Ein Spiel wie jedes andere auch... Aber der Trainer und der Kapitän wollten einen Fight wie im Pokal gegen MoGoNo. Namen spielten in diesem Spiel keine Rolle.

Die Kurve des LFV

Die geilste Band der Welt startete also mit folgender Elf:

Glomb - Strohm - Preiß, Lochow, Wolf - Lange, Wagner, Colditz, Forbrig - Schreiber, Taoufyq

Die Mannschaften liefen ein, begrüßten ihre Fans und man staunte, dass die Leutzscher Kurve mehr Ordner als Fans hatte, ein paar Renter am Grill noch dazu. Die Dritte brachte einen mehr als 20 köpfigen Mop mit. Mehr als erhofft begleiteten die Jungs zu diesem Spiel. Und der LFV legte los, wie man es erwartet hatte. Das Offensivspiel war wuchtig und schwer auszurechnen. Links und rechts versuchte man unsere Gästemannschaft immer weit aufzureißen, während in der Mitte die Sportfreunde Reinhold und Breitkopf schön die Wege kreuzten. Doch die erste Chance des Spiels hatte die Dritte. Ken Schreiber war plötzlich auf und davon, scheiterte aber am Hüter. Sachsen legte sofort nach. Doch Philipp Glomb machte es wie sein Gegenüber und war sofort auf dem Punkt. Die ersten Minuten waren wichtig. Die Dritte stemmte sich gegen die Leutzscher, nahmen die Zweikämpfe an. Auch wenn wir an einigen Stellen zu weit weg standen, waren andere da, und holten sich die Bälle. Ein von Coldi klärend weit nach vorne gespielter Ball, erreichte Ken, der ihn runter nahm, sich an zwei Spielern vorbei legte und von der Strafraumkante abzog. Unter dem Hüter rutscht der Ball plötzlich durch und der Willi Kühn Sportpark bebte. 13. Minute, die Dritte führt 1:0 gegen den Spitzenreiter. Die Leutzscher wollten antworten liefen sich aber in der Abwehr fest. Breitkopf hatte mit Lochow und Reinhold mit Preiß ihren Meister gefunden.

um jeden Preis(s)


Für Sachsen ging ohne die beiden nichts. Man muss es jetzt mal deutlich sagen, denn was die Lindenauer Abwehr an dem Tag brachte war weltklasse. Der Wolfi, erst drei Einsätze dieses Jahr, war da, wenn mal einer durchrutschte, kämpfte. Man kann es gar nicht richtig in Worte fassen. Immer wieder kamen gefährliche Freistöße oder Flanken in den Lindenauer Strafraum, aber meist wurde der Ball von einem oft einen Schritt schnelleren Lindenauer geklärt. 20. Minute, Astin behauptete den Ball, setzte sich gegen zwei Mann durch und spielte den Ball nach rechts zu dem im Rücken enteilten Ken, der wuchtig den Ball in den Kasten hämmerte. 2:0, jetzt eskalierte hier alles. Die geilste Band der Welt führt 2:0. Sachsen rannte jetzt an und man kann es nicht in Worte fassen, wie die Dritte sich in die Bälle warf. Hier hatte man null Respekt vor dem Tabellenführer, der es immer wieder versuchte, dem aber nicht viel einfiel. Einmal war Philipp geschlagen, doch der Kleene stand neben ihm auf der Linie und köpfte den Ball raus. Ganz wichtig, der Anschlusstreffer durfte auf keinem Fall vor der Pause fallen. Generell war es auch von Alex links ein großes Spiel, Nico hatte es rechts oft schwer und gab sein bestes.

Alex auf der Linie

 Die Dritte kroch sich auf dem Zahnfleisch zur Pause. Astin missglückte eine Rettungstat, wurde böse vom Gegenspieler getroffen, Ken sein Sprunggelenk machte nicht mehr mit und auch die Wade vom eh schon angeschlagenen Kapitän brauchte eine Sonderbehandlung. Uns war klar, dass die Sachsen mit viel Wut im Bauch aus der Kabine kommen. So wie das Spiel bisher lief, kannte man es bei den Leutzschern nicht. Und die Dritte bekam nun ordentlich was zu tun im 2. Durchgang. Und es veränderte sich nur wenig. Die Dritte kam zwar nur noch selten aus der eigenen Hälfte, Sachsen rannte an, scheiterte jedoch an den kämpfenden Gästen, deren glänzenden Schlussmann oder an der eigenen Effizienz im Abschluss. Und dann zeigte Schiedsrichter Schneider in Minute 56. plötzlich auf den Punkt. Elfmeter für Sachsen. Fassungslose Gesichter bei der Dritten. Und ein noch fassungsloserer Blick von Philipp, der am äußerst mager getretenen Strafstoß von Breitkopf noch dran war und sich richtig ärgerte. Sachsen spielte sich in einen Rausch und die Dritte wankte, fiel aber nicht. Ken kam nochmal rein und die Dritte kämpfte um jeden Ball.

 die Dritte warf sich in jeden Ball


Suchte ihre beiden Stürmer bei jedem gewonnenen Ball, doch die Leutzscher waren jetzt hinten wach. Schlussphase jetzt und die Sachsen spielten sich über rechts durch. Preiß wollte keinen Elfer riskieren, war zu passiv und David Ueberschär nahm das Geschenk an. Die Kurve hatte jetzt was zu feiern. Es war kein 3 oder 4:0, sondern der Ausgleich in Minute 80. gegen die geilste Band der Welt. Ken ging noch zwei mal zur Grundlinie, Astin zog nochmal mit links drauf...kurze Momente, wo die Erde nochmal kurz still stand und die Dritte plötzlich doch wieder dran war, an der großen Sensation. In den letzten Minuten, wo den Leutzschern klar wurde, dass die Dritte hier die eigene Gesundheit aufs Spiel setzt, um den Punkt mitzunehmen, zerrte es an den Nerven. Die Folge war eine Flut an gelben Kartons plus Platzverweis für den meckernden Hüter. Schiedsrichter Schneider behielt den Durchblick und beendete das Spitzenspiel beim Stand von 2:2!


Die Dritte hatte es geschafft. Als einzigste Mannschaft der Liga zog man den Löwen einen Zahn. 2:2 gegen den Ligakrösus Sachsen Leipzig. Und es ist auch einen Tag danach nicht einfach mit ein paar Wörtern geschrieben, was die Dritte investiert hat in diesem Spiel. Jeder kämpfte für jeden, jeder warf sich in die Schüsse, fightete um jeden Ball. Die Lindenauer Änhänger sahen eine Dritte, die voller Leidenschaft sich den Namen Sachsenjäger wahrhaftig verdient hatte. Viele zollten uns Respekt. Umso unverständlicher ist es, dass im eigenen Verein sich Münder zerrissen werden, auf eine Art und Weise, die einfach nur erbärmlich ist. Die Dritte gewinnt 6 Spiele in Folge, behauptet sich gegen Sachsen Leipzig, wo viele, vorallem Neuzugänge fehlten.

Die Jungs, die seid Jahren Seite an Seite kämpfen, oft Niederlagen einstecken, und immer wieder aufstehen mussten... diese Jungs sind jetzt da und spielen sich in ein ganz anderes Licht. Diese Jungs in all den Jahren der Erfolgslosigkeit immer nur belächelt, wenn sie selbst nach Niederlagen feierten.... Jetzt holt die Dritte Spiel für Spiel mehr Punkte als die anderen Lindenauer Mannschaften und pötzlich geht das Theater im Verein wieder los. Warum? Jetzt gewinnen die Nichtskönner ihre Spiele und ihr? Jetzt kann man nicht mehr über die Dritte lachen, also macht man den Erfolg madig? Ist das Zusammenhalt? Die Dritte kennt Zusammenhalt. Hier ist man Familie. Und ja, ich bleibe das Krebsgeschwür im Verein, ich fühle mich in der Rolle wohl. Es tut verdammt gut, so viel Zeit und Arbeit zu investieren, damit Leipzig und darüber hinaus erfahren, was die Dritte für eine umglaubliche Mannschaft ist.



Jungs, dass war richtig gut gestern. Jeder lag sich in den Armen, jeder wusste, wir haben eine kleine Sensation erreicht, griff sogar lange nach der ganz großen. Als einzigste Mannschaft, nahm man Sachsen und Kursdorf Punkte an. Nur wir, nur die Dritte... Die geilste Band der Welt ist angekommen an der Tabellenspitze. Wir jagen Sachsen, wir jagen Kursdorf. Wir werden alles geben. Wir wissen wo wir herkommen, wr wissen was wir haben, was wir erreicht haben und das geben wir nicht auf. Danke an die, die sich die Zeit genommen haben, um in ein paar Zeilen ihren Respekt gegenüber der Dritten zu zollen. Wir wissen das zu schätzen...

Reini, wirst mich nicht vergessen, wa? ;)

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