Montag, 13. November 2017

Mythos nimmt Dampf aus dem Kessel



Kein Mythos in Lindenau, oder Endstation Lok... Die Hashtags unserer Gäste aus Probstheida waren schon in der Rubrik witzig weit vorne im Trend. Die Wahrheit ließt sich dann doch ein bisschen anders.


Es war, man kann es durchaus so sagen, das Spiel des Jahres. Wir haben 10 Spiele daraufhin gearbeitet. Der Trainer hat viel Zeit und Arbeit investiert und die Spieler bis auf den Ausrutscher gegen Bienitz, bei dem man sich kläglich selbst geschlagen hat, alle Hürden genommen. Und auf dem Papier sah es Anfang der Woche noch nach einer Jahrhundertelf aus. Glomb-Hähn-Lochow-Gonnelly-Strohm-Jaumann-Kutzschebauch-Engel-Wagner-Bosse-Colditz. Am Spieltag musste man sich dann plötzlich die Augen reiben...Glomb-Hähn-Lochow-Gonnelly-Strohm-Jaumann-Kutzschebauch-Engel-Wagner-Bosse-Colditz.

Trainer Strohm musste umbauen und das mehr als einmal. Jeder aus dem 26 Mann Kader war gefordert und konnte zeigen, dass jeder seinen Teil dazu beigetragen hat, dass der Mythos da steht wo er steht. Vor dem Spiel gab es von Philipp noch eine ihm vorher zugeschickte Gesangseinlage von Schlachtenbummler Maximilian Oha, der mit Bruder Fabian Glomb seit mehreren Spielen dem Mythos hinterher fährt und jedem Wetter trotzt. So schickte unser Strohmer nach dem Erwärmungsaus von Coldi und dem übereifrigen Durst von Thomas folgende 11 auf den Platz:

Philipp - Richard, Tobi, PJ, Basti, Eric - Ranis, Engel - Zlatan - Wolfi, Benny

Der Rest stand neben dem Platz Spalier und pushte die Jungs was ging


Die Dritte trotzte von Beginn an dem Druck des Tabellenführers. Dass die nicht umsonst auf Platz 1 der Tabelle stehen war jedem klar. Mit einem Blick auf die Fairnesstabelle waren auch die hart geführten Zweikämpfe im vornherein erklärbar und bekannt. Mit einem Pfostentreffer nach 5 Minuten donnerte es zum ersten Mal auf dem Charlottenhof. Aber es sollte für eine lange Zeit der einzige Aufreger sein, den man in der Heimat zu sehen bekam. Lok biss sich die Zähne aus, wie jedes andere Team. Die Abwehr trotz des zum ersten Mal in die Startelf rotierten Tobi, der auf dem Punkt da war, bärenstark. Die Gäste rannten an und scheiterte oft schon im Zentrum an Leuten, die über sich hinaus wuchsen. Ein Fabi auf der 6, der ein Spiel machte, wie man es selten zuvor gesehen hat. Oder die Achse Pierre-Eric-Stefan, die gleich mehrfach dafür sorgten, dass Wolfi die Möglichkeit hatte mit dem Ball Richtung Eckfahne zu gehen, zwei Gegenspieler mitzuziehen und anschließend die Möglichkeit zu Hereingabe zu suchen. Meist jedoch glücklos. Lok ließ die Fairnesstabelle gerne mal durchgucken und unterbrach oft rüde im Mittelfeld. Brachte viel Zeit und gefährliche Standarts. Und nach der 3-Tore Show in Lausen ging oft ein Raunen durchs Stadion, wenn der Bosse am Ball war. Ein Mann, den auch der Tabellenführer kaum in den Griff bekam. Eine Flanke von stefan pflückte er mit der Brust runter, wurde im letzten Moment erst gestört. Chance 1...er brauch meistens nur 2. Gemerkt!.... Die Dritte kämpfte sich souverän in die Pause. Philipp musste sich selten zeigen. Richard stieß immer mal mutig nach vorne. Generell bleibt zu sagen, der Loksche fehlten schon nach 45 Minuten die ersten Zähne.

 Unsere Freunde aus Hohenmölsen sind extra für das Spitzenspiel angereist


Nach der Pause ging es mit viel Druck der Gäste weiter. Am Bild änderte sich zunächst nix. Nach und nach drehte der Mythos der Lok den Dampf ab. In Minute 55 war für Tobi Schluss und Maik gab nach langer Pause seine Comeback für die Dritte und das ohne jeglichen Qualitätsverlust. Fabi und Wolfi ging jetzt merklich die Puste aus und dennoch war hier mit viel Kampf mehr drin und die Dritte spielte sich das ein oder andere Mal gefährlich vor den Kasten. Freistöße und Ecken wurden auch von Lok gut verteidigt. Dann eine Situation an der Eckfahne. Fabi holte mit letzter Kraft einen fast verlorenen Ball von der Grundlinie. Seine Hereingabe führte zur Ecke. Nach der Ecke war der Ball schon fast geklärt, spang Wolfi vor den Fuß, der in den 16er stürmte und von zwei Verteidigern attackiert wurde. Ein Fall, ein Pfiff, ein Elfmeter. Bosse geht zum Punkt. Ich wiederhole, er brauch nur 2 Chancen für ein Tor. Stille....Bosse läuft an......Grenzenloser Jubel. Der Mythos führt und plötzlich sah man die Bilder wieder vor sich, wie man einst gegen Sachsen Leipzig kurz vor dem Ende mit 4:3 vorne lag. Jetzt machts der Bosse gegen Lok. Alex für Wolfi jetzt im Spiel, sowie Kutsche für Fabi. Freistoß Gäste, an der Mauer rechts vorbei in den Winkel und der Glomb fischte den raus. Was für eine Parade. Kutsche brachte ordentlich Stimmung mit und Lok war hinten plötzlich schwammig. Unser Ailton war oft nur mit Fouls zu stoppen. Genau wie Richard, wenns schnell wurde, endete es meist rüde. Stefan zog aus 3. Reihe ab, der Torwart stellte sich schon die Abwehr für den Abstoß und plötzlich donnerte es an die Querlatte. Stimmung jetzt auf dem Charlottenhof bis 10 Minuten vor dem Ende. Maik foult im Strafraum. Elfmeter! Die Quittung für die nicht gegebene Ampelkarte des 7ers nach einem Foul an Richard ein paar Minuten vorher. In de letzten zehn Minuten gab es nochmal Spannung in beiden Strafräumen. Basti zog nach einer verkorksten Ecke mit rechts ab, rechts vorbei und weig später tauchte der Bosse plötzlich im Strafraum auf und ein im letzten Moment dazwischen grätschender Verteidiger rettete die Loksche vor dem erneuten Rückstand. In der Nachspielzeit verteidigte die Dritte hinten mit jeden Mann und hatte den letzten Standart im Spiel, wo die Zeit nochmal still stand...



Es passierte nichts mehr. Die II. von Lok freute ich über das Unentschieden wie über einen Sieg. Wenn man bedenkt wie das vor ein paar Jahren der Fall war. Heute kommt eine Mannschaft wie Lok und freut sich über einen Punkt bei der Dritten. Kleine Stichelein brachten uns ins schmunzeln, denn Lok stellte den Mythos in Frage... Wir erwischten die Gäste aber bei wilden Rechnerein, denn kommenden Sonntag hat der Tabellenführer spielfrei und wir haben Miltitz zu Gast. Wir nennen das Arsch auf Grundeis, denn die Angst vor dem Mythos ist allgegenwärtig. Die Jagd geht weiter.

Der SV Lindenau verpasste es ein paar Euro für den Kunstrasen einzusammeln, denn mit fast 90 Leuten kamen mehr als erwartet. Die Dritte schickte niemanden enttäuscht nach Hause, denn was der Mythos an Kampf, Einsatz und Leidenschaft investierte, sollte gerade in der 1. Kreisklasse dem ein oder anderen ein Beispiel sein. Wir schreiten es jedem nach dem Spiel hinterher, aus den Kehlen von 23 Mann ""WIR-SIND-DRITTE !!!" Das was gestern auf und neben dem Platz abging, macht Lust auf die Rückrunde, Lust drauf Probstheida zum fallen zu bringen und macht richtig Bock dieses Jahr nichts unmöglich machen zu lassen. Jungs das war eine Mannschaftsleistung die gezeigt hat, dass das bessere Team am Sonntag nicht aus Probstheida kam...



#mythosdritte